RAMAN ZAYA                           PROJECTS         VITA         CONTACT
"The Cooking Duel: "Sick Body Orient"
The construction of a financial empire can only begin when something is added that is not material in itself: an arcanum, a spiritual sense. In Zola's novel, this is the idea of the Orient as a dead body: as a dead landscape, which is simultaneously presented as the mysterious cradle of our civilization. MONEY IS THE BLOOD, the invigorating juice, the semen of the West; only through the imprint of such a metaphor does anyone have interest in the shares of the bank that Saccard founds. It brings to life an Orient dreamed of only by Europeans. Today, it demands its tribute (Blood for Oil/Money) back.- This project examines the consequential metaphor that equates the flow of money with the circulation of blood.

Direction & Concept: Regina Wenig
Space: Barbara Käsbohrer
Performers, Actors: Caroline Ebner, Stefan Merki, Raman Zaya
Munich Kammerspiele, March 10th and 11th, 2006



“Kranker Körper Orient - Das Kochduel”
Von Regina Wenig
Mit Raman Zaya

Über das Geld
Der Bau eines Finanzimperiums kann erst begonnen werden, wenn etwas dazukommt, das selbst nicht ma- terieller Natur ist: ein Arkanum, ein spiritueller Sinn. In Zolas Roman ist das die Idee des Orients als toter Körper: als abgestorbene Landschaft, die gleichzeitig als geheimnisvolle Wiege unserer Zivilisation vorge- stellt wird. GELD IST DAS BLUT, der belebende Saft, das Sperma des Westens; erst durch die Prägung einer solchen Metapher hat irgend jemand Interesse an den Aktien der Bank, die Saccard gründet. Sie erweckt einen von Europäern nur geträumten Orient zum Leben. Heute fordert er sein Tribut (Blut für Öl/Geld) zurück.
- Dieses Projekt untersucht die folgenreiche Metapher, die Geldstrom und Blutkreislauf in eins setzt.

Süddeutsche Zeitung, Münchner Kultur 14.03.2006, von Egbert Tholl
Geld denkt nicht
„Du sollst nicht sparen“-Wochenende der Kammer- spiele
Der Orient kocht Braten vom Lamm und dessen Hoden (erstaunlich lecker, schmeckt wie Kalbsbries), der Okzident Coq au vin und Hühnchenleber. Der Okzi- dent verursacht in Gestalt von Stefan Merki enorme Hektik, zerhackt Huhn und Gemüse, als wäre es der Feind, treibt die Assistentin zu erhöhter Effizienz an, während Raman „Orient“ Zaya vor allem auf den Sitz ihres Schleiers achtet. Das Kochduell „Kranker Körper Orient“ ist der theatrale Höhepunkt des „Du sollst nicht sparen“-Wochenendes der Kammerspiele, eine Persifla- ge auf Kochshows, ein ironischer Klischee-Eintopf, eine Entführung in das Serail inklusive möglicher Genese potenzieller Selbstmordattentäter, pointiert durch eine fabelhafte Caroline Ebner als Assistentin zwischen mul- tispektraler Freundlichkeit und siechender Verzweif- lung ob des gegenseitigen Missverstehens der beiden Kochkombattanten.

taz März 2006, von Sabine Leucht
„Du sollst nicht sparen!“, so lautet das Gebot der Stun- de an den Münchner Kammerspielen. Ein Wochenende mit Theater Produktionen rund ums Geld.
...Zum Beispiel im Töpfermeer der Kammerspiel- Farbküche, wo mein Erlebniss-Parcours begann: Dort hatte Regina Wenig ein Kochduell zwischen einem Iraner und einem Deutschen angerichtet mit viel Lust an der Ironisierung von Klischees trugen hier Orient(Hammelhoden) und Okzident(Cog au vin) den Kampf der Kulturen mit Gewürzen an Tierkadavern aus. Das Publikumdürfte kosten.

Regie & Idee: Regina Wenig
Raum: Barbara Käsbohrer
Performer, Schauspieler: Caroline Ebner, Stefan Merki Raman Zaya
Münchener Kammerspiele, 10. und 11. März 2006